Neues aus der Klinikwelt

Universitätshautklinik Tübingen: Prof. Claudia Günther ist neue Ärztliche Direktorin
Seit Mai ist Prof. Dr. med. Claudia Günther Ärztliche Direktorin der Universitätshautklinik Tübingen und W3-Professorin auf dem Lehrstuhl für Dermatologie der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Martin Röcken an, der die Tübinger Hautklinik über 20 Jahre lang erfolgreich leitete.
Prof. Günther erforscht autoinflammatorische und autoimmunbedingte Hauterkrankungen und untersucht den Einfluss angeborener Immunmechanismen der Haut auf die Entstehung von Autoimmunerkrankungen.
In Tübingen möchte sie die Zusammenarbeit mit den Exzellenzclustern, dem M3 Institut (hier arbeiten interdisziplinäre Forschungsgruppen zu den Forschungsfeldern Malignom, Metabolom und Mikrobiom), und dem Tübingen AI Center stärken, um gemeinsam personalisierte Therapieansätze und KI-gestützte Analyseverfahren weiterzuentwickeln.
Prof. Claudia Günther studierte Humanmedizin in Dresden. Sie promovierte am Institut für Immunologie an der TU Dresden. Ein Post-Doc-Aufenthalt führte sie für drei Jahre nach Wien. Sie habilitierte sich mit dem Thema „Zur Bedeutung von Chemokinen und dendritischen Zellen im kutanen Immunsystem“ im Jahr 2012 und war dann als Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden tätig.
Ihre Lehrtätigkeit im Bereich der Dermato-Immunologie begann 2017 an der TU Dresden. Lehre und Forschung zu verbinden und dabei bereits den medizinischen Nachwuchs für dermatologische Forschungsfelder zu begeistern, ist der gebürtigen Dresdenerin ein wichtiges Anliegen.
Seit 2018 leitet Prof. Günther ein Projekt im Sonderforschungsbereich (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Transregio 237 „Nucleic Acid Immunity“ und gehört seit 2022 auch dem Vorstand dieses Forschungsverbunds an. Darüber hinaus ist sie Projektleiterin im SFB Transregio 369 „DIONE“ und war über viele Jahre stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Netzwerks für Systemische Sklerose.
Zu den zahlreichen Auszeichnungen für ihre Forschungsleistungen kam im Frühjahr 2025 der Oscar-Gans-Preis der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) hinzu, der als einer der bedeutendsten Wissenschaftspreise in der Dermatologie gilt. In ihrer in Nature Communications veröffentlichten Arbeit „Chronic endoplasmic reticulum stress in myotonic dystrophy type 2 promotes autoimmunity via mitochondrial DNA release“ untersuchte sie mit Autoimmunität assoziierte zelluläre Stresszustände.
Die Tübinger Hautklinik und ihre bestehenden Spezialisierungen mit u.a. Dermato-Chirurgie, einem Zentrum für seltene Hauterkrankungen, Wundsprechstunde und Photomedizin will Prof. Günther stärken und mit innovativen diagnostischen Verfahren weiterentwickeln. Lehre, Forschung und Klinik eng verzahnt ermöglichen den schnellen Transfer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse für neue Therapien in der klinischen Praxis. Die bereits bestehenden fachübergreifenden Kooperationen mit dem Tumorzentrum CCC Tübingen-Stuttgart, dem interdisziplinären Rheumazentrum INDIRA sowie dem Zentrum für seltene Erkrankungen (ZSE) will Prof. Günther intensivieren.
Die Tübinger Universitätshautklinik deckt das gesamte Behandlungsspektrum der Dermatologie ab: Allergologie, Ästhetische Dermatologie, Autoimmunerkrankungen, Angiologie, Dermatochirurgie, Dermatologische Onkologie und Proktologie. Labore für spezielle Dermatologie stehen ebenso zur Verfügung wie ein Institut für Dermatopathologie.