KoPra 2024: Interview zu K07 „NIS und Register als betriebswirtschaftliches Add-on“
Als niedergelassener Dermatologe an Studien teilnehmen:
„Man läuft an der Spitze mit, was die therapeutischen Innovationen anbelangt.“
Interview mit dem Kursleiter Dr. med. Michael Sebastian (Blankenfelde-Mahlow)
Frage: Warum nehmen Sie als niedergelassener Dermatologe an Studien teil?
Dr. Michael Sebastian (MS): Der Gedanke, meinen Patientinnen und Patienten sehr früh neue Therapiemöglichkeiten anbieten zu können, war vermutlich einer der Hauptgründe, mich hier zu engagieren. Aber es ist auch ein starkes grundsätzliches Interesse an der dermatologischen Forschung. Zudem motiviert es mich enorm, möglichst frühzeitig Erfahrungen mit innovativen Behandlungsmethoden zu bekommen und so ein neues Medikament vom Anfang der Entwicklung bis zur Marktreife mitzuverfolgen. Man läuft also an der Spitze mit, was die therapeutischen Innovationen anbelangt.
Frage: Wie profitieren Ihre Patientinnen und Patienten davon?
MS: Unsere Patientinnen und Patienten profitieren zum einen von neuen und effektiven Behandlungsmöglichkeiten zu einem frühen Zeitpunkt. Zum anderen darf man die intensive und enge Betreuung innerhalb von Studien nicht vergessen. Häufig stellt diese Zuwendung für die Studienteilnehmenden ein hohes Gut dar und es ist oft Motivation für sie, erneut an künftigen Forschungsprojekten teilzunehmen.
Frage: Worauf muss man sich einstellen, wenn man mit seiner Praxis an Studien teilnehmen möchte?
MS: Arztpraxen unterliegen in Bezug auf Studien denselben Anforderungen wie Kliniken. Das ist ein komplexes Thema, das wir, Frau Prof. Staubach-Renz und ich, in dem Kurs „NIS und Register als betriebswirtschaftliches Add-on“ darstellen werden. Man muss zunächst einmal in seiner Praxis ausreichend Patientinnen und Patienten mit der entsprechenden Indikation haben. Dann müssen diverse organisatorische Anforderungen erfüllt sein. Das heißt, es gibt beispielsweise einen festgelegten Zeitplan für die Untersuchungen der Probanden. Deswegen ist es wichtig, bestimmte Strukturen und ein Studienmanagemnt in der Praxis zu etablieren.
Deutlich einfacher sind nicht-interventionelle Studien, sogenannte NIS, bei denen lediglich die Routinebehandlung dokumentiert werden muss. Diese eignen sich vielleicht als Einstieg in die „Forschung in der Praxis“.
Das sind die Inhalte unseres Kurses. Es gibt viele Herausforderungen, das ist richtig. Uns sind aber vor allem auch zwei Botschaften wichtig: Es lohnt sich, Forschung aktiv zu unterstützen und Freude macht es auch!
Vielen Dank für das Interview!
Zur Beschreibung der Kursinhalte: https://www.derma-tagungen.de/release/kopra2024/de-DE/page/News-Oktober2023-Teil3
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Titel des Workshops: NIS und Register als betriebswirtschaftliches Add-on [K07]
Termin: Freitag, 1. März 2024, 09:00 - 12:00 Uhr
Ort: RMCC Wiesbaden, Details siehe Webseiten-Eintrag im Programm
Kosten für Mitglieder DDG/BVDD und für Nicht-Mitglieder: 58,00 Euro
Vorsitzende/Moderatorin: Michael Sebastian (Blankenfelde-Mahlow), Petra Staubach-Renz (Mainz)
