

Editorial
Liebe Mitglieder der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, liebe Kolleginnen und Kollegen,
125 Jahre ist es her, dass in Deutschland erstmals Frauen zum Medizinstudium zugelassen wurden. Am 20. April 1899 beschloss der Bundesrat im Deutschen Kaiserreich, Frauen offiziell zum Medizin-, Zahnmedizin- und Pharmaziestudium zuzulassen. Kritiker wie der Münchener Anatomie-Professor Theodor von Bischoff, ein dezidierter Gegner des Frauen-Medizinstudiums, hatte durch Messungen an Skelett, Muskeln und Kreislauf nachzuweisen versucht, dass Frauen schon rein körperlich niemals ein Medizinstudium bewältigen könnten. Wenngleich wir alle bei solchen Berichten wohl ein Schmunzeln nicht unterdrücken können, ist das Thema „Medizinerinnen und ihre Arbeitsbedingungen“ aber auch heute noch herausfordernd, beispielsweise, wenn eine Ärztin schwanger wird. Eine Schwangerschaft heißt nicht, dass automatisch ein Berufsverbot auszusprechen ist! Wie Kolleginnen in der Schwangerschaft sicher weiterarbeiten und operieren können, erfahren wir aus dem aktuellen Konsensuspapier „Operative Tätigkeiten in Schwangerschaft und Stillzeit“, das wir Ihnen in einem Interview mit Dr. Andrea Kreuder (vom Verein „Die Chirurginnen“) und mir vorstellen. Dieses Papier ist für alle Beteiligten hilfreich und sein Zustandekommen ein großer Erfolg.
Über Aktivitäten mit glücklichem Ausgang zu sprechen, ist immer beflügelnd. Nach Jahren „harter Arbeit“ über mehrere DDG-Präsidentschaften hinweg ist es zusammen mit dem BVDD gelungen, beim Gemeinsamen Bundesausschuss jetzt endlich die Abrechnung pathologischer Leistungen bei Hauttumoren im Kontext der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) durchzusetzen.
Über einen weiteren Erfolg, der durch deutsche Dermatologen mit zustande kam, berichtet Prof. Ulrich Mrowietz in einem Gastbeitrag. Die World Health Assembly (WHA) der WHO beschließt die Aufnahme von Hautkrankheiten als 36. Krankheitsgruppe!
Unter den vielen, die so viel Wichtiges für unser Fach tun, ist auch Prof. Tilo Biedermann. In diesem Jahr ist er verdientermaßen Empfänger des ILDS Awards Certificate of Appreciation in International Leadership. Herzlichen Glückwunsch!
Mit dem heutigen Newsletter darf ich den „Startschuss“ zur DDG-Tagung 2025 (30.04. bis 03.05.) in Berlin geben zu dürfen: Die Registrierung ist ab sofort möglich! Melden Sie sich zur DDG-Tagung an, reichen Sie Ihre Abstracts ein und studieren Sie das Vorprogramm.
Mit einer sehr traurigen Nachricht endet unsere heutige NL-Ausgabe: Prof. Marcus Maurer, Charité Berlin, ist tödlich verunglückt. Wir gedenken seiner in großer Trauer.
Ihre Prof. Julia Welzel
Präsidentin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG)
Hier geht es zur PDF des Newsletters.