Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Impfungen haben den Schrecken zahlreicher Infektionskrankheiten, die zuvor von hoher Morbidität und Mortalität begleitet waren, genommen, so stark und überzeugend, dass sich mittlerweile eine zunehmende Gleichgültigkeit und „Impfmüdigkeit“ verbreitet.
Auch in der Dermatologie spielen Impfungen als eine der wichtigsten und erfolgreichsten medizinischen Maßnahmen eine große Rolle in der Prävention. Zahlreiche Infektionskrankheiten zeigen an der Haut typische Manifestationen, deren Häufigkeit, Schwere und Prognose durch Impfungen wesentlich beeinflusst werden. Andererseits stehen für viele Dermatologie-relevante Infektionen, vor allem auch Geschlechtskrankheiten bis heute keine effektiven Impfungen zur Verfügung.
Daher sollen im Rahmen dieses Minisymposiums verschiedene Aspekte von Impfungen unter dermatologischem Gesichtspunkt dargestellt und eingeordnet werden. Die Varizellen- und Zosterimpfung hat in der letzten Zeit großes Interesse gefunden wie auch die Papillomvirus-Impfungen, deren Krebs-präventive Effektivität unbestritten ist. Präventive Maßnahmen gegen die Spirochätosen Borreliose und Lues sind hingegen bis heute nicht verfügbar, während die Impfung gegen die Vektor-übertragene Frühsommermeningoenzephalitis FSME hocheffizient ist. Erstmanifestation oder Verschlechterung verschiedener Hauterkrankungen werden - vielfach unbewiesen oder fälschlicherweise - auf Impfungen zurückgeführt. Andererseits stellen verschiedene chronische Hauterkrankungen oder deren Behandlung mit immunmodulierenden Medikamenten (relative) Kontraindikationen für Impfungen dar. Impfungen im Zusammenhang von Hauterkrankungen sind daher insgesamt eine Herausforderung.
Wir möchten Sie herzlich zu diesem sommerlichen Minisymposium einladen, das auch während der Pause und dem abschließenden Imbiss Gelegenheit zum persönlichen Austausch geben wird. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Mit den besten Grüßen,
Ihre
Prof. Dr. G. Schuler, Prof. Dr. M. Sticherling