
Nachwuchsführungskräfte auf die Zukunft vorbereiten
Am 8. und 9. Juli 2022 kamen 25 Dermatologinnen und Dermatologen in Frankfurt am Main zusammen, um sich im Kontext der „Führungsakademie Dermatologie“ der DDG für zukünftige Führungsaufgaben coachen zu lassen. Die in früheren Jahren unter dem Namen „Oberarztforum“ bekannte Veranstaltung ist ein interaktives Format für dermatologische Oberärztinnen und Oberärzte aus dermatologischen Kliniken in ganz Deutschland. Unter der Leitung von DDG-Präsident Prof. Michael Hertl und DDG-Generalsekretärin Prof. Julia Welzel wurde den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, die dermatologische Zukunft in Wissenschaft und Klinik besser kennenzulernen und zu verstehen, sich untereinander zu vernetzen, gemeinsam über zentrale strategische Themen der Zukunft und eigene berufliche Ziele zu diskutieren. weiterlesen
Für die Teilnahme an der Führungsakademie konnten sich klinisch tätige Dermatologinnen und Dermatologen in Oberarztfunktion erstmalig online über www.derma.de bewerben. Die Auswahl der Teilnehmenden traf dann die wissenschaftliche Leitung der Führungsakademie.
Zunächst berichtete Prof. Michael Hertl über die Aufgaben, Ziele und Möglichkeiten der DDG. Dann sprach Dr. Gunther K. Weiß, Vorstandsvorsitzender der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH und Mitglied des Vorstandes der Rhön Klinikum AG, über das Thema „Universitätsmedizin und Wirtschaftlichkeit: zwei Seiten einer Medaille? Chancen und Risiken“.
Der Blick wurde dann weiter in die Zukunft gerichtet: Prof. Martin Hirsch, Professor für „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ an der Philipps-Universität Marburg, ging in seinem Vortrag der Frage nach, wie die klinische Medizin in zehn Jahren aussehen könnte und skizzierte die möglichen Entwicklungen in den Krankenhäusern, die dann geprägt von digitaler Medizin und künstlicher Intelligenz sein könnten.
Den Abschluss des ersten Tages bildete eine Teambuilding-Übung, bei der alle gemeinsam aus recht unterschiedlichen, zum Teil bizarren Materialien eine „Kettenreaktion“ bilden durften. Unter dem Motto „Building Bridges“ wurden dabei nicht nur Materialien miteinander verbunden, sondern auch das persönliche Netzwerk erweitert.
Der zweite Tag begann zunächst mit weiterem Input. Wie Forschung sich in den Klinikalltag integrieren lässt, verdeutlichte die frühere DDG-Präsidentin und ehem. Vize-Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Leena Bruckner-Tuderman. Sie versuchte eine Standortbestimmung, wie sich die Zukunft der klinischen und Grundlagen-Forschung gestalten lässt.
DDG-Generalsekretärin Prof. Julia Welzel brachte die Anwesenden auf den aktuellen Stand in Bezug auf die neue Weiterbildungsordnung und diskutierte mit den Teilnehmenden die „neuen Regeln und neuen Chancen der WBO“.
Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde, in der die Teilnehmenden ihre beruflichen Ziele formulierten und Wege skizzierten, diese zu erreichen.
Auch die diesjährige Führungsakademie war ein Erfolg auf ganzer Linie. Dies ließ sich besonders deutlich am Teilnehmenden-Feedback ablesen. Themen, Referentinnen und Referenten, Ort und Organisation wurden von allen mit gut bis sehr gut bewertet.
Gerade der Vernetzungsaspekt wurde aus Sicht der Teilnehmenden besonders gelobt. Dieser ermögliche den fachlichen Austausch über Klinikgrenzen hinaus und unterstütze Reflexionsprozesse bei komplexen Fragestellungen, was im oft straffen Klinikalltag eine große Hilfe ist.