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Weltkrebstag am 4. Februar 2025: Reha nach Hautkrebs wird noch zu selten in Anspruch genommen

Krebserkrankungen sind für die betroffenen Menschen häufig schwer zu bewältigen. Auch wenn der Schock der Diagnose und die in vielen Fällen auch körperlich belastende Therapie „vorüber“ sind, leiden viele Krebserkrankte an Depressivität, Ängstlichkeit und ihre Lebensqualität ist eingeschränkt. Rehabilitationsmaßnahmen können zur nachhaltigen Sicherung des Therapieerfolgs beitragen. Auch die dermato-onkologische Reha unterstützt die Genesung von Hautkrebspatientinnen und -patienten und ist ein wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Therapie.

Bei der onkologischen Rehabilitation denkt man oft zunächst an Prostatakrebs, Lungen- und Darmkrebs bei Männern oder an Brustkrebs, Darm- und Lungenkrebs bei Frauen und weniger an Hautkrebs. Das Maligne Melanom, der Schwarze Hautkrebs, steht aber an fünfter Stelle der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Besonders besorgniserregend: Die Zahl der Melanom-Fälle ist in Deutschland in den letzten 30 Jahren stark angestiegen.

Aktuellen Hochrechnungen des Krebsregisters Schleswig-Holstein und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) aus dem April 2024 zufolge erkrankten in Deutschland im Jahr 2023 über 308.800 Menschen neu an Weißem und Schwarzen Hautkrebs (‚in situ' und invasive Formen zusammengerechnet). Ein Malignes Melanom hatten den Hochrechnungen entsprechend insgesamt 42.300, davon 29.400 invasiv und 12.900 „in situ“, also oberflächlich wachsende Tumoren, die auf die Epidermis (die oberste Hautschicht) begrenzt sind. In der Gesundheitsberichterstattung werden häufig nur die invasiv wachsenden bösartige Neubildungen gezählt. So spricht das Robert Koch-Institut von jährlich etwa 25.500 Menschen, die an einem Melanom erkranken.

Die Versorgung dermato-onkologischer Patientinnen und Patienten hat sich in den letzten Jahren nicht zuletzt durch zertifizierte Hauttumorzentren stetig verbessert. Auch dadurch ist Rehabilitation mehr in den Fokus gerückt. Aber nach Einschätzung von Priv.-Doz. Dr. med. Athanasios Tsianakas, Chefarzt der Fachklinik Dermatologie, Bad Bentheim und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Rehabilitation in der Dermatologie (AReD)der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), wird sie noch zu selten in Anspruch genommen.

Eine dermato-onkologische Rehabilitation kann ambulant oder stationär durchgeführt werden. Sie folgt einem ganzheitlich orientierten Ansatz und verfügt in der Regel über ein breites therapeutisches Angebot: Eine intensive psycho-onkologische Betreuung, aber auch Krankengymnastik, Sportgruppen, Lymphdrainage, das Erlernen von Entspannungstechniken, Ernährungsberatung, eine sozialmedizinische Beratung zu den Themen Wiedereinstieg in das Berufsleben und Patientenschulungen zum Thema Hautkrebs gehören dazu.
Ziel der Rehabilitationsmaßnahme ist es, die Patientin/den Patienten psychisch und physisch bestmöglich zu stärken und sie dadurch beim Wiedereinstieg in ihr/sein berufliches und soziales Leben zu unterstützen.

Die Deutsche Rentenversicherung ist in vielen Fällen diejenige Organisation, über die eine Rehamaßnahme ermöglicht wird. Informationen zur Vorgehensweise bei der Antragsstellung hat die AG Rehabilitation in der Dermatologie (AReD) zusammengestellt.
Weitere Infos bei der Deutsche Rentenversicherung

Rehakliniken in Deutschland haben meist Schwerpunkte, einige sind auch auf onkologische Rehamaßnahme nach Melanom spezialisiert. Rehaklinik finden

Literatur:
Veltmaat, K, Tsianakas, A. Rehabilitation bei dermato-onkologischen Erkrankungen
Akt Dermatol 2020; 46: 475–477 DOI 10.1055/a-1163-7530

Erstellt am
03.02.2025