Sport im Freien bei Sommerhitze und extremer Sonne
DDG-Experte Prof. Swen Malte John plädiert für „Sport-Siesta“ zwischen 11 und 16 Uhr
Sportlerinnen und Sportler, die Outdoor-Sportarten wie Joggen, Walken, Radfahren, Fußball- oder Tennisspielen betreiben, möchten auch in den zunehmend heißeren und sonnenintensiveren Zeiten nicht auf Bewegung und Sport verzichten. Dabei gibt es jedoch auch aus dermatologischer Sicht einige grundsätzliche Dinge zu beachten. Die UV-Belastung ist hierzulande mit 85 Prozent zwischen 11 und 16 Uhr am höchsten. In diesem fünf-stündigen Zeitraum ist eine sportliche Betätigung im Freien tunlichst zu vermeiden. Auf diese „Sport-Siesta“ weist DDG-Experte Prof. Dr. med. Swen-Malte John, Leiter der Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Osnabrück anlässlich seines Vortrags auf dem 16. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (14.-16.08.2025) in einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) hin.
Randzeiten für Sport auswählen
Sport im Freien sollte man früh am Morgen oder abends machen. Ein Sonnenschutz mit Sonnencreme (mit Lichtschutzfaktor 50) ist unerlässlich. Das gilt auch für bewölkte Sommertage – der UV-Index gibt hier Orientierung. Die Sportkleidung sollte leicht und atmungsaktiv sein und idealerweise Schultern und Arme bedecken. Eine Kopfbedeckung, die auch den Nacken und die Ohren beschattet, ist ebenfalls unverzichtbar.
Aber nicht nur in der Freizeit spielt die Uhrzeit der sportlichen Betätigung eine Rolle. Auch die Schulen sind gefordert, hier umzudenken. Prof. John plädiert dafür, Schulsport in den Sommermonaten auf vor 11 Uhr zu verlagern.
Wasser trinken
Was grundsätzlich bei heißen Tagen für alle Menschen gilt, ist noch wichtiger für Sportlerinnen und Sportler: Viel Wasser trinken. Für längere Unternehmungen heißt das also auch, ggf. Wasserflaschen mitzuführen.
Umdenken: Schön = gebräunt war gestern
Es gibt keine gesunde Bräune. Die langfristige Folge chronischer UV-Exposition sind Hautkrebserkrankungen: Plattenepithel- und Basalzell-Karzinom. „Die braun gebrannte Schönheitskönigin von heute ist die Backpflaume von morgen“, zitiert die GOTS Prof. John. Durch UV-Strahlung beschleunigt sich die Hautalterung. Kollagene und elastische Fasern der Lederhaut werden zunehmend zerstört, eine schnellere Faltenbildung setzt ein, so der Dermatologe.
Sport und Bewegung im Freien sind auch bei Hitze und an sonnenintensiven Tagen wichtig. Sie sind wohltuend für Körper und Psyche. Aber UV-Schutz und Hautkrebs-Prävention sind unverzichtbar.

- Erstellt am
- 11.08.2025