STIKO empfiehlt Affenpocken-Impfung für Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko sowie Postexpositionsprophylaxe nach Erregerkontakt
Wenn Menschen Mpox/Affenpocken ausgesetzt waren, empfiehlt die STIKO eine Postexpositionsprophylaxe. Zu den zu impfenden Personen gehören Menschen,
- die einen engen körperlichen Kontakt über nicht intakte Haut oder über Schleimhäute wie z. B. sexuelle Kontakte, zwischenmenschliche Kontakte von Familienangehörigen, oder einen längeren ungeschützten „Face-to-Face-Kontakt“ (Abstand unter 1 Meter) mit einer an Mpox/Affenpocken erkrankten Person hatten,
- die ohne ausreichende persönliche Schutzausrüstung (FFP2-Maske/medizinischer Mund-Nasenschutz, Handschuhe und Schutzkittel) zu einer Person mit einer bestätigten Mpox-/Affenpockenerkrankung Kontakt hatten oder mit deren Körperflüssigkeiten in Kontakt kamen,
- die in Laboratorien arbeiten und zufällig ungeschützt Kontakt zu Laborproben (mit nicht inaktivierten Mpox-/Affenpockenmaterial oder Virusanreicherungen in Zellkulturen) haben könnten.
Konkret heißt es, dass asymptomatische Personen im Alter ≥18 Jahre frühestmöglich in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach der Exposition mit dem Impfstoff Imvanex geimpft werden sollen.
In Deutschland ist Imvanex zur Impfung gegen Mpox/Affenpocken zugelassen. (Äquivalent kann der Impfstoff Jynneos von Bavarian Nordic verwendet werden.) Erwachsene sollen zwei Impfstoffdosen subkutan im Mindestabstand von 28 Tagen verabreicht bekommen. Menschen, die in ihrer Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden, benötigen nur eine einmalige Impfung.
Der Impfstoff ist für Schwangere sowie für Kinder und Jugendliche nicht zugelassen.
Die Impfempfehlungen der STIKO wurden auf der 103. Sitzung der STIKO verabschiedet und im Epidemiologischen Bulletin 4/2023 publizierten.
Quelle: Robert Koch-Institut, Epi Bull 2023; 4
- Erstellt am
- 31.01.2023