Berufsverband initiiert Umfrage in dermatologischen Praxen: Hautärztinnen und Hautärzte zeigen eine hohe Impfbereitschaft
Rund 89 Prozent der Dermatologinnen und Dermatologen aus dem gesamten Bundesgebiet möchten sich gegen Corona impfen lassen, davon 68 Prozent so schnell wie möglich, 14 Prozent im Laufe von wenigen Monaten und 6,5 Prozent im weiteren Verlauf. Darüber hinaus sind 6 Prozent der Befragten bereits gegen SARS-CoV-2 geimpft. Dies sind Hautärztinnen und Hautärzte, die als freiwillige Impfärzte in Pflegeheimen Bewohner und Personal immunisieren. Lediglich 5 Prozent geben an, sich nicht impfen zu lassen. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass einige der Umfrageteilnehmer bereits eine Coronainfektion durchgemacht haben und damit eine Impfung für sie keine hohe Priorität hat.
„Der in den letzten Wochen in den Medien entstandene Eindruck, Ärztinnen/Ärzte und Pflegepersonal würden eine mangelnde Impfbereitschaft zeigen, trifft auf unsere Fachgruppe keinesfalls zu“, kommentiert BVDD-Präsident Dr. Klaus Strömer die Umfrage-Ergebnisse. „Im Gegenteil, Dermatologinnen und Dermatologen sind sich ihrer Verantwortung bewusst und stehen bereit, die Coronapandemie zurückzudrängen, zumal sie als Fachgruppe bei Untersuchungen und Operationen im Kopf- und Halsbereich ein erhöhtes Expositionsrisiko tragen.“ So zeigt ein weiteres Umfrageergebnis, dass 75 Prozent der befragten dermatologischen Praxen eine SARS-CoV-2-Impfung anbieten möchten. Und 91 Prozent der Teilnehmer geben an, ihrem Personal eine Coronaimpfung zu empfehlen.
Die positive Einstellung der Fachgruppe dem Impfen gegenüber überrascht nicht. Das Verabreichen von Impfungen und das Wissen um deren Wirkung, beispielsweise auf Systemtherapien, die gegen Schuppenflechte eingesetzt werden, zählen für viele Hautärztinnen und Hautärzte zum Praxisalltag. Das bestätigt die aktuelle Umfrage: 60 Prozent der Teilnehmenden geben an, dass sie in ihrer Praxis Impfungen durchführen, darunter die von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen (48 Prozent, Mehrfachnennungen waren möglich), Herpes-zoster-Impfungen (39 Prozent) und Impfungen gegen Humane Papillomaviren (30 Prozent). Ebenfalls in der Hautarztpraxis durchgeführt werden sogenannte Indikationsimpfungen (30 Prozent), zu denen auch die Grippeschutzimpfung zählt, und Reiseimpfungen (14 Prozent).
Darüber hinaus steht das Thema Impfen regelmäßig auf dem Programm dermatologischer Fortbildungsveranstaltungen. Dazu bietet die Deutsche Dermatologische Akademie (DDA) entsprechende Impfkurse mit Zertifizierung an. Laut Umfrage haben knapp 30 Prozent bereits einen solchen Kurs absolviert, weitere 20 Prozent planen eine Teilnahme.
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- Erstellt am
- 21.01.2021