
Forderung nach politischen Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Hautkrebs
DDG beteiligt sich am „EADV Joint Statement on Skin Cancer Prevention“
Zusammen mit 56 anderen europäischen Organisationen aus Dermatologie und Onkologie unterstützt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) das EADV Joint Statement on Skin Cancer Prevention. Im Zentrum stehen Forderungen nach europaweiten Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Hautkrebs. weiterlesen
Hautkrebs gehört in der Europäischen Union zu der häufigsten und belastendsten Krebsarten. Im Jahr 2020 wurde bei über 106.000 EU-Bürgerinnen und -bürgern ein Melanom diagnostiziert, was es zur sechsthäufigsten Krebsart und zu einer der zwanzig häufigsten Todesursachen durch Krebs macht. Hautkrebs gehört zu den 40 Prozent der vermeidbaren Krebsarten, dessen Inzidenz durch verantwortungsbewussteres Verhalten erheblich reduziert werden könnte.
Die im EADV Joint Statement on Skin Cancer Prevention formulierten Forderungen richten sich an die Europäische Kommission. Benötigt wird eine EU-Politik, die angesichts der hohen Zahlen an Hautkrebserkrankungen in Europa, Maßnahmen ergreift, um die Hautkrebs-Neuerkrankungsrate zu senken.
Forderungen:
• Aktualisierung des Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung unter Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und bewährten Verfahren in der Hautkrebsprävention
• Bereitstellung von Informationen zur Hautkrebsprävention für alle EU-Bürgerinnen und -bürger und Angehörige der Gesundheitsberufe
• Erleichterung der Aufnahme wissenschaftlich validierter Interventionen, einschließlich digitaler und innovativer Tools
• Förderung europaweiter Awareness-Kampagnen zur Hautkrebsprävention, insbesondere für Kinder und Jugendliche bei organisierten Freizeitaktivitäten (z. B. in Schulen, Kindergärten, Sportvereinen etc.) und Outdoor-Arbeiter sowie für alle Bürgerinnen und Bürger, die im Freien aktiv sind (z. B. Sport, Tourismus, Sonnenbaden)
• Aufklärung über die schädlichen Wirkungen von Sonnenbänken
• Aufklärung der Bevölkerung über Bedeutung und Umsetzung der HPV-Impfkampagne als langfristiges Präventionsinstrument für verschiedene Keratinozytenkarzinome. (HPV-Infektionen werden – laut der S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs 2021 – sowohl als alleiniger Risikofaktor für Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom) als auch als Ko-Faktor in Verbindung mit UV-Strahlung diskutiert.)
• Bereitstellung von EU-Mitteln (z. B. über das EU4Health-Programm und Horizon Europe) zur Finanzierung von Projekten zur Aufklärung über Hautkrebs und Sensibilisierung in Bezug auf Sonnenexpositionsverhalten
Weitere Informationen: EADV Joint Statement